Kategorie-Archiv: Erster Schüler-Podcast

Reflexion

An dieser Stell wird es nun vielleicht Zeit, die bisherige Arbeit in der AG aus Sicht einer Lehrkraft zu reflektieren. Insbesondere der zeitliche Aufwand ist ein Aspekt, den es bei unserer vielseitigen Tätigkeit zu beachten gilt. Ich möchte ehrlich sein, denn es eine erfolgreiche Weitergabe all dieser Ideen ist zwecklos, wenn man nicht „mit offenen Karten“ spielt.

Die Erstellung eines Podcast bzw. die Arbeit mit Audiodateien ist sehr zeitaufwändig. Auch wenn es zu beachten gilt, dass dieses Projekt zum ersten Mal durchgeführt wird und eine Menge Lernzeit darin steckt, so ist die Nachbereitung der Aufnahmen zeitintensiv. Demzufolge kann ich empfehlen, die Medienkompetenz der Schüler mit Nachdruck zu fördern. Denn bereits das Überspielen und Benennen von Audiodateien kann von den Schülern selbst bzw. mit ihnen gemeinsam erfolgen. Die Bearbeitung von Audiodateien mit dem Programm Audacity kann je nach Fähigkeiten der Schüler ebenfalls im schulischen Rahmen stattfinden und stellt auch ein weiterführendes Ziel im Projektverlauf dar. Unterstützung finden Sie in der empfohlenen Literatur unter dem Punkt Voraussetzungen/ Software. Auch das Aufarbeiten des Storyboards kann von einem Schüler während des Unterrichtsgeschehens übernommen werden.

Im Verlauf des Schuljahres bekamen wir einen PC in das Klassenzimmer, sodass zunehmend die Mediennutzung von den Schülern übernommen werden konnte. Hierbei können verschiedene Kompetenzen erworben werden; bspw. Kenntnisse und Nutzung von USB-Anschlüssen an verschiedenen Geräten, gezieltes Öffnen von Speicherorten, Abspielen und Speicherung der Audiodateien auf dem Computer oder die Handhabung des Media-Players. All das sind Aspekte, die den nachschulischen Zeitaufwand für die Lehrkraft verringern und die Medienkompetenz der Schüler fördern.

Insgesamt möchte ich Sie jedoch sehr gerne motivieren und dazu anregen, eigene Erfahrungen im Bereich der Audioarbeit zu machen. Insbesondere im schulischen Rahmen gibt es hier sehr vielseitige Möglichkeiten und Potentiale, die nicht nur im Rahmen einer AG, sondern auch bspw. im Deutschunterricht oder Sachunterricht als Dokumentation und Projekt dienen können. Persönlich ist das Projekt sehr gewinnbringend für mich. Ich würde die gemeinsamen Erfahrungen mit meinen Schülern und Projektpartnern nicht missen möchten.

AG vom 14. Dezember 2015

Mit großer Vorfreude präsentierte ich den Schülern ihren ersten, eigenen Podcast. Gemeinsam thematisierten wir die einzelnen Eindrücke und es war schön zu sehen, wie stolz unsere Schüler auf IHR Werk waren.

Mit dem Ziel, bis Weihnachten einen neuen, jedoch kurzen Podcast produzieren zu wollen, gingen die Schüler erneut in zwei Gruppen auf einen Hörspaziergang. Dazu jedoch mehr unter dem Punkt „Zweiter Podcast – eine Fantasygeschichte“.

AG vom 07. Dezember 2015

Aufsprechen der Geschichte (3)Mit Hilfe des Einspielers der vergangenen AG gelang es schnell, inhaltlich einzusteigen. Des Weiteren wurde auf diesem Weg die Schülerarbeit gewürdigt. Wir hatten nun ein großes Ziel: heute sollte unser erstes Storyboard aufgenommen werden. Mit Hilfe einer schülerorientierten Satzzuordnung konnten die Proben beginnen.

Aufsprechen der Geschichte (2)Und was bleibt mir nun über diese eineinhalb gemeinsamen Stunden zu berichten? Es war großartig! Mit viel Fleiß und Geduld haben unsere Schüler das Storyboard immer wieder aufgesprochen, nach ihren Wünschen angepasst und eigene „Sprachideen“ hinzugefügt. Daheim wurden dann die Sprachaufnahmen bearbeitet und mit den bereits vorhandenen Geräuschen der Klanggeschichte zusammengeschnitten.

Mit viel Stolz darf ich Ihnen nun den ersten, selbstentwickelten Schülerpodcast vorstellen. Wir wünschen Ihnen viel Spaß!

Erster Schüler-Podcast: „Bello kommt in die Klosterbergschule“

AG vom 30. November 2015

In Abwesenheit von drei der sieben Schüler samt meiner Kollegin Frau Barth nutzen wir in einer kleinen Gruppe die Chance, intensiv den Umgang mit den Gerätschaften zu üben. Hierbei spielte die Bedeutung verschiedener Aufnahmetechniken eine Rolle. Probieren Sie es gerne einmal aus: wie klingt ihre Stimme im Sitzen oder wenn sie den Kopf nach hinten drehen? Für das Aufsprechen von Audioaufnahmen eignet sich das aufrechte Stehen. So bekommt das Zwerchfell genügend Platz, der Bauch kann atmen und der Stimme kann mehr Variation und Kraft verliehen werden. Durch eine gerade Kopfhaltung wird der Kehlkopf entspannt.

Des Weiteren sollte das Gerät zur Verminderung von Nebengeräuschen auf einem separaten Ständer angebracht werden. Für Schüler mit motorischen Einschränkungen oder im Rollstuhl bietet es sich an, das Mikrofon ein einem Halter zu befestigen.

Beim Aufsprechen ist zu beachten, dass zwischen den einzelnen Sätzen kurze Pausen eingehalten werden. In der Nachbearbeitung mit Audacity sind so die gleichen Hintergrundmodalitäten zu finden und ein Audioschnitt wirkt „geschmeidiger“. Außerdem ist es für die Audioqualität wichtig, dass weder zu nah noch zu weit entfernt in das Aufnahmegerät gesprochen wird. Probieren Sie es gerne aus, man HÖRT den Unterschied und den richtigen Abstand.

Um den Schülern in der nachfolgenden Woche einen auditiven Eindruck davon zu vermitteln, was das Ziel der Stunde ist, fertigte ich aus den vorhandenen Probeaufnahmen einen kurzen Einspieler.

Hier ist die Audiodatei Klanggeschichte als Probe für die Einführung:

AG vom 23. November 2015

Mit der Aufbereitung der Schülerideen der vorangegangenen AG starteten wir in die Weiterentwicklung des Storyboards. Die Früchte der vergangenen Woche konnten geerntet werden, denn den Schülern war das Ziel klar und mit viel Freude und Motivation gingen wir an die Arbeit.

Viele Schülerideen galt es zu festzuhalten und unsere Geschichte wurde länger und länger. Mit Witz und Charme entstand ein Storyboard, welches ich auch heute noch mit einem Lächeln betrachte. Schauen sie selbst:

storybord Klanggeschichte

Eine weiterführende Idee könnte sein, dass zu den einzelnen Sätzen eine Bildgeschichte entstehen könnte. Die Schüler nehmen die Bilder selbst auf und ordnen diese zu. So kann aus einem Podcast auch ein kleines Video entstehen oder ein multimediales Buch. Doch dazu mehr im Laufe unseres Schuljahres. Ganz nach dem Motto „Es gibt noch viel zu entdecken.“, machten wir uns an die Sprachaufnahme des Storyboards.

AG vom 16. November 2015

Unter Vorgabe der Audiodateien und den dazugehörigen Bildern entstand eine Klanggeschichte, die von den Schülern zunächst zugeordnet wurde.

Schritt für Schritt entstanden 12 Sätze. Rückwirkend lässt sich sagen, dass aller Anfang schwer ist. Jedoch mit der Fantasie der Schüler und der Motivation der Lehrkräfte lässt sich jeder beschwerliche Weg gemeinsam meistern.

Einführende Überlegungen

Mit der guten Grundlage der verschiedenen Klangexperimente und einem zunehmenden Hörverständnis, begannen wir inhaltlich die Gestaltung des ersten, schülereigenen Podcast. Zu einer professionellen Audioproduktion gehört ein sogenanntes Storyboard. Dieses ist vergleichbar mit dem Drehbuch eines Filmes. Man überlegt im Voraus, welche Geschichte entstehen soll und schreibt diese nieder. Während eines gemeinsamen Termins mit Herrn Elser vom Kreismedienzentrum (KMZ) Schwäbisch Gmünd überlegten wir, welche Anreize den Schülern für ein erstes Storyboard geboten werden konnten. Einen Austausch mit den Medienpädagogen ihres KMZ kann ich nur empfehlen. Da die schulische Audioarbeit auch zum ersten Mal für die Lehrkräfte durchgeführt wird, ist ein fachlicher Austausch sehr gewinnbringend. So auch in unserem Falle. Herr Elser äußert die Idee, dass den Schülern ausgewählte Geräusche in einer festgelegten Reihenfolge vorgegeben werden könnten. Die Schüler erhalten so die Möglichkeit, eine eigene Geschichte in ihren Köpfen entstehen zu lassen.

Die Geräusche des Hörspazierganges ausgewählt und zu einer Tondatei bzw. Klanggeschichte zusammengeschnitten.

Um die Klanggeschichte bei der Entwicklung des Storyboards zu unterstützen, wurden Fotoaufnahmen der eingespielten Geräusche hinzugefügt bzw. angeboten. Alle Vorbereitungen waren somit abgeschlossen, die Entwicklung der ersten Schülergeschichte konnte begonnen. Die Lehrkraft sah sich hier als Begleiter, der die Ideen der Schüler aufgriff und niederschrieb.